Konzept Sprachförderung

 

"Sprache ist nicht nur das gesprochene Wort"

 

Sprache ist die wichtigste Grundlage der Kommunikation mit anderen Menschen, durch die Gedanken und Gefühle zum Ausdruck gebracht, Bedeutungen vermittelt, Erlebnisse verarbeitet, Erfahrungen ausgetauscht, Wünsche und Begehren kundgetan, Zusammenhänge verstanden und Handlungen geplant werden.

 

7.1. Sprachförderung im pädagogischen Alltag

Gerade im Kindergartenalltag zeigen die Kinder das Bedürfnis sich mitzuteilen. Die vielen unterschiedlichen Tätigkeiten, die bei uns im Kindergarten für die Kinder relevant sind, z.B. Frühstück, Kreativ- und Bewegungsangebote, Stuhlkreise, sowie der Umgang mit den anderen Kindern, sorgen durch die sprachliche Begleitung für eine Erweiterung der Sprachkompetenz.

Außerdem bieten regelmäßig stattfindende Projekte eine sprachliche Bereicherung für die Kinder im Kindergartenalltag.

Hierzu gehört das „Seniorensingen“, zu dem uns jeden Dienstagvormittag mehrere Senioren aus Brünen besuchen, um den Kindern vorwiegend altes Liedgut zu vermitteln. Musikalisch unterstützt uns dabei eine Akkordeonspielerin.

 

 Ein weiteres Projekt ist der Besuch einer Vorlesedame einmal pro Woche. Diese liest den Kindern Geschichten und Märchen vor, oder unterhält sich mit ihnen über alltägliche Dinge. Auch "Quatschgeschichten" werden hierbei gerne von den Kindern erzählt.

 


7.2. Ziele der Sprachförderung

Die Sprachförderung ist Bestandteil des Bildungsauftrages für Kindertageseinrichtungen. Der Bereich der Sprachförderung ist in der Bildungsvereinbarung und im KiBiz gesetzlich                  (§ 13 Abs. 6) verankert.

Die Sprachförderung ist in der Einrichtung ein wesentlicher Bestandteil der pädagogischen Arbeit. Wir möchten den Kindern sprachliche Vorbilder sein, indem wir ihre Umgebung so gestalten, dass sie die Sprechfreude der Kinder weckt. 

Die Regeln der Kommunikation werden im Alltag durch Erzählungen und Gespräche aufgegriffen, und der Wortschatz der Kinder erweitert sich auf spielerische Art und Weise.

Lieder, Fingerspiele und Reime unterstützen die Kinder dabei einen Rhythmus in der Sprache zu erkennen und zu entwickeln.

Bei der Sprachförderung erlangen die Kinder mehr Sicherheit in Kommunikationssituationen.

Die Fähigkeit, sich in der Muttersprache altersgemäß und differenziert verständigen zu können, erweitert sich.

Bei der Sprachfördergruppe, dem „Quasseldasselclub“, werden diese Fähigkeiten innerhalb einer Kleingruppe erweitert. Die Kleingruppe (6-8 Kinder) bietet einen Raum zur intensiven Auseinandersetzung mit der Sprache. 

 

 

7.3. Gezielte Sprachförderung in Kleingruppen

Die Sprachförderung innerhalb unserer Einrichtung findet in Kleingruppen (6 – 8 Kinder) über einen Zeitraum von ca. 11 Monaten statt. Die Gruppe hat den Namen „Quasseldasselclub“ und richtet sich an Kinder im Alter von 4 – 5 Jahren.

In erster Linie nehmen Kinder teil, die aufgrund der Delfin 4 – Ergebnisse, Förderbedarf benötigen. Die Testergebnisse geben Aufschluss darüber, in welchen Bereichen der Sprache, eine Förderung notwendig ist. Vorrangig geht es dabei um den Satzbau (bei Bildbeschreibungen), die Wortschatzerweiterung und die Fähigkeit, Handlungen nach Anweisung auszuführen.

Des Weiteren nehmen Kinder an der Sprachförderung teil, die auf Basis von Beobachtungen im Kindergartenalltag, eine Förderung in den zuvor genannten Bereichen benötigen. Die Teilnahme findet in Absprache mit den Eltern statt.

An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass die Sprachförderung im Kindergarten keinen Logopäden ersetzt.

 

 

Folgende Sprachförderprogramme werden eingesetzt:

„Wir verstehen uns gut“ Ökotopia Verlag

„Das bin ich“ Finken Verlag

„Sprachförderung – hören, benennen, sprechen“ Cornelsen Verlag

 

Bsp.: zu Sprachspielen:

„Sprechdachs“ Pons

„Papperlapapp“ Haba

„Ratz Fatz“ Haba

 

Um die Sprachentwicklung eines jeden Kindes festzuhalten, werden Protokolle zu den einzelnen Treffen geführt und regelmäßig Berichte geschrieben.

 


7.4. Bielefelder Screening  und Hören, Lauschen, Lernen (Abk. :BISC und HLL)

 

Das Bielefelder Screening und das Förderprogramm Hören, Lauschen, Lernen, welche im Punkt 4 der Konzeption beschrieben wurden, führen wir im Rahmen der Sprachförderung durch.

Kinder, die laut Ergebnis des Bielefelder Screenings, die Vorläuferfertigkeiten noch nicht erlangt haben, bekommen die Möglichkeit am Würzburger Trainingsprogramm „Hören, Lauschen, Lernen“ teilzunehmen. 

Bei diesem Programm geht es um eine Förderung der Vorläuferfertigkeiten phonologischer Bewusstheit und nicht um das vorgezogene Lesen- und Schreibenlernen. 

Phonologische Bewusstheit meint die Fähigkeit, sprachliche Einheiten, wie Wörter, Silben, Reime und Laute in der gesprochenen Sprache zu erkennen. Das Programm mit Bildern, Bewegungs- und Singspielen ist spielerisch gestaltet. Hierbei finden täglich Treffen von ca. 10 Minuten über einen Zeitraum von ungefähr 7 Monaten in Kleingruppen statt. 

Das Trainingsprogramm wird in unserer Einrichtung auf den Entwicklungsstand und die Interessen der Kinder abgestimmt. Den Kindern steht ein Sprachkoffer („Paul Plappermaul“) zum täglichen Gebrauch zur Verfügung. Hierin sind zahlreiche Spiele zum Thema Sprache enthalten.

Die Entscheidung, dass Kinder am BISC und HLL teilnehmen, liegt im ermessen der Eltern.

 

Literaturhinweis für Punkt 7 ff:

 

Wie Kinder sprechen lernen                                                Broschüre vom Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit NRW

 

Wer spricht mit mir                                                              Broschüre vom Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit NRW

 

Sprachförderung von Anfang an                                         Broschüre vom Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit NRW

 

Elternratgeber Sprach- und Leseförderung                        Dudenverlag

 

Bielefelder Screening                                                          Horgufe Verlag

 

Hören, Lauschen, Lernen                                                    Vandenhoech und Ruprecht